Vernissage: Freitag, 19. September 2008, 20 Uhr

Sportsmen, Sex’s Fights
and Romantics Human’s Natures
Leszek Bartkiewicz (PL)

Dauer der Ausstellung 19.09. - 11.10.2008


Konzert: Freitag, 19. September 2008, 21 Uhr
Improvisation von Soon Kim & Tetsuya Hori
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Bittere Spiele
Monika Nowakowska

Womit verbinden wir Sport? Mit fairem Wettbewerb, physischer Anstrengung und der Schönheit athletischer Körper. Leider aber auch mit Korruption, K.O. Schlägen und Doping. Die Verfassung des Sports spiegelt zugleich auch die Verfassung der Gesellschaft: Die Qualität der Politik, Medien und der Kultur. Unehrlichkeit und Korruption verlagern sich sehr leicht von einem Bereich auf den anderen. Diese bitteren Betrachtungen finden wir auch im neusten Projekt von Leszek Bartkiewicz mit dem Titel „Sportsmen, Sex’s Fights and Romantics Human’s Natures“ dessen nächste Station in der Galerie ZERO sein wird.

Der Maler aus Lodz (Jahrgang 1976, Abschluss an der Strzemiński Kunstakademie in Lodz, Stipendiat der The Pollock-Krasner Foundation, Inc.) untersucht seit mehreren Jahren, den in seinen inneren Zerwürfnissen gefangenen Menschen, der auf der Suche nach seiner Identität (auch der kulturellen), am Grat zwischen Abstraktion und Figürlichkeit balanciert. In seinen Arbeiten aus den Jahren 2004-2006 – auf Papier sowie Öl- und Acrylmalerei – kommentiert Bartkiewicz unserer Teilnahme an alltäglichen Situationen, die wir sowohl mit gestalten wie ihnen auch willenlos verfallen. Der Titel bezieht sich auf den Sport und die polnische Realität: K.O.-Schläge, Reibung, Ringen. Die präsentierten Gestalten sind uns irgendwoher bekannt. Boxer, Rennradfahrer, Leichtathleten, Schwimmer sind die Helden unseres Alltags. Sie gretschen, drängeln und wollen um jeden Preis ans Ziel. Regeln zählen nicht, es gibt keine Schranken oder Grenzen. Sind wir nicht auch so? Leszek Bartkiewicz zeigt uns auf ungewöhnliche Art ein Spiegelbild, er will, dass wir in seinen deformierten Figuren, diesen groben Mann-Frau-Kreaturen, uns selbst erkennen. Wenn wir die erschütterten Proportionen dieser grotesken Wesen studieren, sollten wir aber auch die anderen kompositorischen Elemente seiner Werke betrachten. Die Vielfältigkeit der Assoziationen ist überraschend, zum Beispiel ist die rollende Kugel Sonne und Ball zugleich, die weiß-roten Schleifen sind sowohl Regenbogen, wie auch die Farben der polnischen Fahne, ein oft genug sinnlos verwendetes oder gar missbrauchtes Symbol. Jedes Detail steckt tief in unserer Realität und kommentiert sie. So ist auch die Faktur und Farbgebung der Bilder nicht zufällig. Auf den ersten Blick chaotisch und schluderig, arrangiert er seine Arbeiten gewissenhaft. Die dynamischen Kompositionen sind meistens entlang einer Achse gebaut, ihr übergeordnetes Motiv ist die menschliche Gestalt, eingeschrieben in einer geometrischen Anordnung der Fläche. Die Farben werden meist gebrochen, der Künstler sucht hier nach einer neuen Qualität, etwa in der Palette der Erdfarben. Die dichte Fraktur mit den deutlichen Pinselspuren kreuzen glatte Oberflächen. Diese Unterschiedlichkeit bezieht sich auch auf die Papierarbeiten, bei denen Bartkiewicz verschiedne Papiersorten miteinander kombiniert. So sind die Zeichnungen gleichfalls abgeschlossene Werke, dem Gemälde ebenbürtig.

In seinem neusten Projekt verlässt Bartkiewicz jedoch die Zweidimensionalität des Blattes und der Leinwand und experimentiert mit dem Raum, in dem er aus seinen Werken eine Art riesiges Puzzle formt. Zehn Zeichnungen, drei mittelgroße und zwei große Gemälde werden in der Galerie arrangiert. Auf dem Boden formt er zudem eine bildhauerische Arbeit, die er im Angedenken an einen Künstlerfreund gefertigt hat. So entsteht auf diese Art und Weise eine Installation, die die Dynamik des behandelten Themas hervorhebt: Sport verbindet man mit Aktion, Handlung, Bewegung. Bartkiewiczs neue Helden, die titelgebenden Frauen und Sportler, rechnen mit dem Unglück seines Heimatlandes ab: Korruption, Größenwahn und maroden Institutionen. Der Künstler inszeniert sich selbst als Sportler und unterwirft seine Identität verschiedenen Experimenten – in dem er in andere gesellschaftliche Rollen schlüpft oder das Geschlecht wechselt. Er ironisiert die Realität, behandelt die Kunst aber mit großem Ernst. Er ist ein „Magier“, der freizügig mit den Konventionen, Symbolen und dem Kanon jongliert. Die Kunst erlaubt dem Künstler alles, vorausgesetzt er scheut nicht das Risiko und übernimmt für sein Tun die volle Verantwortung.

Tekst pierwotnie ukazał się w piśmie Sztuka.pl – Gazeta Antykwaryczna, Nr 4/GA 133, Kwiecień 2007 oraz przedruk wykorzystano w katalogu wystawy pt. Kobiety i Sportowcy w Galerii Sztuki Wozownia w Toruniu, Styczeń 2008.


read more >>> Leszek Bartkiewicz’s painting – a balance of opposites
by Agnieszka Kulazinska
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Leszek Bartkiewicz, rocznik 1976, absolwent łódzkiej ASP, Wydziału Grafiki i Malarstwa (2003). Stypendysta amerykańskiej The Pollock-Krasner Foundation, Inc. w latach 2004-2005 (malarstwo), laureat The 2006 Chelsea International Fine Art Competition / wystawa w Agora Gallery na Chelsea w Nowym Jorku (na zaproszenie kuratora Ms. Manon Slome z Chelsea Art Museum w NY). Laureat Obrazu Roku 2003 w warszawskiej Królikarni, nominowany do nagrody Arteonu w 2005. Artysta zajmuje się malarstwem, rysunkiem, od niedawna również instalacją oraz obiektami na pograniczu rzeźby i malarstwa.

Born on March 8, 1976
Currently lives & works in Lodz, Poland

Education:

1998-2001 BFA Academy of Fine Arts in Lodz [Graphic & Painting Department]
2001-2003 MFA Academy of Fine Arts in Lodz [Graphic & Painting Department]

Solo-Shows (selected):

2008 Galerie Zero, Kreuzberg, Berlin, Germany
2008 Stara Gallery, Lodz (cat.)
2008 Wozownia Art Gallery, Torun (cat.)
2007 Ateneum Mlodych Gallery, Warsaw
2006 www.lodz-art.pl (net exhibition), Lodz
2005 Holiday Inn Warsaw, Poland (cat.)
2005 BWA Gallery, Ostrowiec Swietokrzyski (cat.)
2004 Nizio Gallery, Warsaw
2003 Anna Iglinska Gallery, Cracow (cat.)

Major Collective Exhibitions:

2006 Agora Gallery, Chelsea, New York, USA; Juror Manon Slome, Chelsea Art Museum, NYC
2005 Walking Art Tour 2005, Warsaw Marriott Hotel, Poland (cat.)
2004 Configuration, 20th Modern Polish Painting Festival, Pomeranian Dukes Castle, Szczecin (cat.)
2004 St’art 2004 – Foire d’art contemporain de Strasbourg (8e edition), France (cat.)
2004 Painting of the Year 2003, X. Dunikowski Museum of Sculpture, Krolikarnia Palace, Warsaw

Grants, Awards & Residencies:

2006 The 2006 Chelsea International Fine Art Competition, Agora Gallery, Chelsea, New York, USA
2004 Grant & Distinction The Pollock-Krasner Foundation, Inc., New York, USA

Works in Public Collections:

Malgorzata and Marek Malecki Collection, Warsaw
Ateneum Foundation, Warsaw
Nizio Gallery, Warsaw

and numerous private collections in Canada, France, Ireland, USA and Poland

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