Vernissage: Samstag, 24. März 2007, 20 Uhr
Julia Słodowicz (DE)


Dauer der Ausstellung 24.03. - 12.04.2007


Performance: Samstag, 24. März 2007, 21 Uhr
Katze A
Yurie Ido
read more >>>
„Julia Słodowicz bevorzugt in ihrer Aquarellmalerei die leiseren, verhalteneren Töne. Ihre Bilder zeichnen sich durch eine hohe Präzision in der Lasurtechnik, eine latent stumpfe Farbigkeit und eine grafisch fundierte Auffassung in der Bildsprache mit einer eher kühlen, statischen Wirkung aus. Der sachlich - dokumentarische Wert, der gewählte Stil und die Farbigkeit heben die Arbeiten auf eine Ebene universeller Aussage. Julia Słodowicz schafft mit der teilweise monumentalisierenden Vergrößerung leicht verfremdete Bilder vom alltäglichen Leben.“
(Auszug aus der Medieninformation der Sparkassenstiftung Schleswig Holstein zur Ausstellung „Brandnagel“)

In Julia Słodowiczs Arbeiten interessiert sie das angeblich Banale, das Alltägliche. Es ist der Versuch, aufzudecken, was sich unter der Oberfläche verbringt, ohne diese zu zerstören. Das Bild muss sich subtil und vorsichtig in tiefere Schichten vorarbeiten, dabei wird der Pfad der dokumentarisch – realistischen Darstellung nicht verlassen. Der Betrachter soll an der Oberfläche entlang gleiten können, und zugleich von ihr eingesogen werden. Diese Ambivalenz spiegelt sich auch in der eingesetzten Aquarelltechnik wider. Nicht wie die Ölfarbe, die auf dem Grund steht, an der Oberfläche haften bleibt, sondern eindringend in die Faser des Papiers verhält sich die Aquarellfarbe. Papier und Farbe, Malgrund und Malerei gehen eine untrennbare Verbindung ein. Oberfläche und Tiefe bilden eine perfekte Verkettung, und sind gleich wichtig. Eine zu starke Farbbrillanz ist nicht erwünscht, die gewollt matte Farbigkeit wird durch die Verwendung von Zeichenkarton begünstigt, der das Motiv zu schlucken droht. Es schält sich aber doch aus ihm heraus, zögerlich und unsicher, ähnlich einem verblasstem Foto. Der Betrachter ist verunsichert: möchte sich das Bild zeigen, oder will es sich doch unserem Blick entziehen?

Die Motive beziehen sich größtenteils aus ihrem privaten Umfeld. Schnappschüsse, dilettantisch wirkende Fotos aus dem Familienalbum bilden die Grundlage für Słodowiczs Malerei. Im Mittelpunkt steht die Darstellung des Menschen, jedoch interessieren sie auch jegliche menschliche Spuren. So hat sie sich in diesem Zusammenhang wiederholt mit der Darstellung von Interieur und Landschaft beschäftigt.
home