Samstag, 12. November 2005 um 20 Uhr

Deutscher Mann
von Anna Krenz (PL)

Dauer der Ausstellung 12.11. - 25.11.2005

Nach ihrem Projekt "Die Polnische Frau" aus dem letzten Jahr dreht die polnische Künstlerin Anna Krenz den Spieß um. Jetzt geht es um die Vorurteile der polnischen Frauen, die gegenüber Deutschen Männern gehegt werden. Ein unterhaltsamer Ausflug in die zwischengeschlechtlichen deutsch-polnischen Beziehungen. Ein gelungener Beitrag zum Deutsch-Polnischen Jahr 2005/06.

www.annakrenz.net

"Ist ein Deutscher ein Traumehemann einer Polin? Natürlich!
Er ist reich, hat einen Wagen, eine Stelle und ein Haus. Er ist imstande, Wohlstand und Reichtum zu sichern. Deutsche Autos sind die besten, Deutschland ist ein Paradies, wo jeder eine Arbeit hat. In Deutschland lebt sich bequem und luxuriös.

Das Projekt „Deutscher Mann“ ist eine künstlerische Herausforderung, die mit Stereotypen und Vorurteilen den deutschen Männern gegenüber hadert. Oft sind sie wie hervorragende (reiche) Heiratskandidaten wahrgenommen. Selbstverständlich ist es ein Spiel mit den Stereotypen, in dem ironisch Formen und Themen des Marketings und der Medien benutzt werden, die im alltäglichen Gebrauch eh den Frauen gegenüber angewendet sind, wie z.B. Frauenzeitschriften, Liebeshoroskope oder Psycho-Tests. Auf der Internetseite kann man einen idealen deutschen Ehemann nach eigenem Geschmack und Vorlieben bestellen, sich Liebesratschläge anlesen oder den Alltag der deutschen Männer erkunden.

In meiner Kunst beschäftige ich mich kritisch mit sozialen Problemen im deutsch-polnischen Verhältnis. Im letzten Jahr habe ich das Projekt "Polnische Frau" verwirklicht, es wurde seit dem in mehreren Ausstellungen präsentiert. Hierbei ging es darum Vorurteilen und Stereotypen gegenüber Polnischen Frauen entgegenzutreten. Es war ein Spiel mit den Begriffen Warenaustausch, Beziehungen und Angebot und Nachfrage in den zwischenmenschlichen Verhältnissen. Ich ging davon aus, dass die polnische Frau gutes "Material" für eine Ehefrau ist. Bei dem nächsten Projekt geht es um die Fortführung der "Polnischen Frau", hier soll die Perspektive umgedreht werden und nicht die osteuro- päische Frau die von dem Westmann als ideale Frau batrachtet wird, behandelt werden, sondern der Deutsche Mann, stellvertretend für den Mann aus dem europäischen Westen. Dieser Mann eignet sich als perfekter Ehemann, und auch ihm werden Vorurteile entgegen- gebracht. Das Projekt "Der Deutsche Mann" schließt damit den thematischen Kreis ab."

Anna Krenz

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin.

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